Die Geschichte erzählt von Megwisar, einem Bürger des Landes Tivarim, in welchem große soziale Not herrscht.
Jedoch ist Megwisar nicht einer der einfachen Leute. Zwar ist er arm, und verfolgt von Gläubigern, doch dafür trägt er in seinem Herzen eine Eigenschaft, die ihn und wenige andere als „Visionäre“ auszeichnet. Mittels dieser Eigenschaft, spontan und unfreiwillig merkwürdige Visionen zu bekommen, über deren Wesen niemand etwas auszusagen vermag, erfährt er letzten Endes den Sinn, weshalb er zum Leben aufgerufen wurde.
Und als dann noch zufällig eigenartige, schwarzhaarige, jedoch schneeweißhäutige Menschen seine Heimatstadt überfallen, da sie aus einem bestimmten Grunde nur nach eben solchen Visionären auf der Suche sind, werden Megwisars Aussichten bekräftigt, nach Vesturi, in die sicherste Stadt Lesaryns, aufzubrechen.
Zu allem Glück schenkt das Schicksal Megwisar ein Schiff, das er noch im „letzten Moment“ bei einem Kartenspiel gewinnt; und so macht er sich, begleitet von noch anderen acht Freunden und seiner Frau Igladin, ohne langes Nachdenken auf eine lange Reise, die ihn durch viele Begebenheiten, wie auch große Gefahren führt.
Nicht zuletzt kommt er währendessen auch dem im Dunkeln ruhenden Geheimnis der Zigralef – der schwarzweißen Gestalten – auf die Spur, welches ihm sehr wahrscheinlich auch auf den Ursprung seiner Selbst und dem der Visionäre zu einer Antwort verhelfen soll, die er an seine Nachfolger weitergibt.
Mit der Omenvision eines grausigen Mordes beginnt Megwisar zu begreifen, dass Lesaryn in Gefahr ist, und dass er auf dem Interessensrang der Zigralef - nicht nur seines gesuchten Visionärswesen wegen – nun den ersten Platz belegt. Denn er trägt – was ihm auch immer bewusster wird - den größten Schatz und das höchste Heiligtum jener mörderischen Sekte an Bord.
Die Ströme führen ihn durch viele atemberaubende, zugleich zum Denken anregende Gefilde Lesaryns: die brennende Stadt Filás, die Mythosinsel Fasulan, die Drogeninsel Karigdima.
Zuletzt sieht Megwisar die langerwartete Lichterkette seiner Traumstadt.
Die eigentliche Geschichte aber nimmt weiterhin ihren Lauf bis Taylyn, die Auserwählte geboren wird, und an deren Ende Igladin die Fackel fallen lässt, in der Hoffnung, sie könne ihre Vergangenheit und die von Megwisar für immer in einer Rauchwolke in den Himmel verbannen.
DAS GALGENPRINZIP erzählt nicht nur von einer unvergesslichen Reise über die genau aufgezeichneten Gegenden Lesaryns und somit des Lebenswegs von Megwisar, sondern veranschaulicht auch die Geschichte eines Familiendramas, das sich mit Megwisars Schicksal verbindet und ihm sein Dasein immer wieder reflektiert.
© Lukas Denk, Oktober 2006